Walter Benjamin aus den Vorarbeiten zu den Thesen "Über den Begriff der Geschichte" (um 1940):
"Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotive der Weltgeschichte.
Autor, Philosoph und Übersetzer
Walter Benjamin aus den Vorarbeiten zu den Thesen "Über den Begriff der Geschichte" (um 1940):
"Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotive der Weltgeschichte.
Filmstill aus: Peter Lorre „Der Verlorene“ (ÖFM) |
Als 1955 der Staatsvertrag unterzeichnet wurde und die alliierten Soldaten Österreich verlassen hatten, wollten sich alle „schöneren Dingen“ zuwenden. Das Grauen des Zweiten Weltkriegs sollte vergessen gemacht werden, denn schließlich war das Glück in Form des „Wiederaufbaus“ zum Greifen nah. Dieser Umstand ermöglichte das Verfälschen der kollektiven Erinnerung und das Verscharren von Schuld. Zeitzeug*innen und Überlebende haben unermüdlich dafür gekämpft, dass erlittenes Unrecht nicht vergessen werde.
The Jury, Nadja Haumberger (Kuratorin, AT), Oksana Sarkisova (Anthropologin, CEU Vienna) and Tom Waibel (Österreichisches Filmmuseum) has selected the following films for the Ethnocineca Excellence in Visual Anthropology Award:
Filmstill: Mamá (D: Xun Sero) |
JURY: „We chose this sensitive film for its genuine and authentic approach to a personal story. The main protagonist was given ample space to recount her silenced past.
Ich ist ein/e Andere/r/s - Filmreihe im Österreichischen Filmmuseum kuratiert von Elisabeth Streit und Tom Waibel, vom 3. März bis 1. Mai 2023
Heremakono (Abderrahmane Sissako 2002) |
Filmgeschichte ist auch die Geschichte einer nicht enden wollenden Suche nach der/dem/den Anderen. Und in dieser Suche geht es nicht so sehr um Held*innen oder Stars, als vielmehr um Outlaws und Verlierer*innen: Die Anderen des Kinos sind Freaks und Fremde, Misfits und Monster, Kinder, Frauen, Vamps, Maschinenwesen, Tiere, Tote und Untote ...
Zur biopolitischen Konstruktion (post)kolonialer Identitäten.
Vortrag von Tom Waibel im Rahmen der Reihe Szenen der Kritik. Zwischen
postkolonialer, medienästhetischer und politischer Philosophie von Katja
Diefenbach und Andrea Allerkamp an der Europa-Universität Viadrina
Frankfurt (Oder).
Vortrag, im Rahmen der Reihe Szenen der Kritik. Zwischen postkolonialer, medienästhetischer und politischer Philosophie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Mittwoch, 25.01.2023, 18.15 Uhr, online: ZoomLink, MeetingID: 833 2108 8624 Kenncode: 332593
Mit der Eroberung der Körper der (indigenen) Anderen hat die koloniale Indienstnahme der Welt seit dem beginnenden 16. Jahrhundert einen Prozess der Mestizisierung in Gang gebracht, in dem bis in unsere Gegenwart biologische und epistemische Zuordnungen durchmischt sowie kulturelle und soziale Zuschreibungen vermischt werden. In diesem Vortrag wird am Beispiel der Kolonialgeschichte Neuspaniens und der Dekolonialisierungsdynamik in Mexiko das Werden des Begriffs der Mestizisierung untersucht, in dessen biopolitischer Vermischung von Körpern und Kategorien charakteristische Denk und Handlungsmuster sichtbar werden, die in der gesamten weltweiten kolonialen Ausbreitung anzutreffen sind. Von Marina Malinche bis Rosario Castellanos und von Gabriela Mistral bis Gloria Anzaldúa macht die Konstruktion der (mestizischen) Anderen eine schmerzhafte Verwundung erfahrbar, die stets erneut auf den irreduziblen Abstand zwischen ›ich‹ und ›sich‹ verweist. Sind wir gezwungen der/den/dem Anderen einen Sinn zu geben, um uns selbst zu begreifen?
Tonstück mit Texten aus den Masken des Widerstands.
"In der wiederholten Maskierung lässt sich kein anderes Subjekt entdecken als die Maske selbst, denn Masken verbergen nichts anderes als andere Masken. Subcomandante Marcos, der maskierte Sprecher der aufständischen Zapatistas bringt die gesellschaftliche Dynamik in diesem komplexen Spiel von Masken und Maskierungen auf eine bündige und widersprüchliche Formel: »Hinter uns sind wir ihr.« Ebenso wie nichts vor den Masken liegt, was jene später bedeckt hätten, wird sich auch hinter dem Schleier der Maske keine Welt finden, die frei von Maskierungen wäre…"
Masken des Widerstands, Bericht in: Wolfurt Info, Dezember 2022.
Im Rahmen der "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" - Woche, luden der Kulturkreis und Buch & Spiel Wolfurt den in Wolfurt geborenen und aufgewachsenen Tom Waibel zu einer Lesung aus seinem Buch "Masken des Widerstands" ein. Der Autor ist Doktor der Philosophie und unterrichtet an Universitäten udn Hochschulen in Kuba, Mexiko, Österreich und Deutschland.
Die Obfrau des Kulturkreises begrüßte die zahlreich erschienen Besucher*innen und eröffnete mit dem Zitat aus Tom Waibels Buch: "Ohne Verständnis für die Anderen können wir uns selbst nicht begreifen" den Abend.
Im Jahr 1521 überfällt der spanische Konquistador Hernán Cortés das mexikanische Aztekenreich–500 Jahre später statten die Zapatist*innen Europa einen “Gegenbesuch” ab und machen dabei auch Halt in Wien. Ihre Gesichter sind zum Schutz vor Verfolgung mit Bandanas, Balaklavas und heutzutage auch Covid Masken verhüllt:
Masken des Widerstands, Rezension von Martin Birkner im Tagebuch No. 7/8, 2022.
Mehr als Subcomandante Marcos’ Maske
Rosa Primus rezensiert Masken des Widerstands auf Amazon
"In vier Hauptkapitel unterteilt, zeigen bereits die Überschriften, dass Tom Waibel sich ausführlich mit dem Begriff und der Funktion der Maske auseinandergesetzt hat. Packend wie Krimilektüre vom Feinsten, beschreibt er die komplexe und grausame Unterdrückungsgeschichte Mesoamerikas und die widerständigen Praxen der indigenen Bevölkerung. Hierzu dienten Maskierungen aller Art:
Masken des Widerstands, Rezension von Elisabeth Streit, Lateinamerika Anders 2/2022.
Von einem der auszog, die "Anderen" zu begreifen
Masken des Widerstands – Buchpräsentation im Depot am 13. April 2022
In den Kämpfen für eine andere Welt ist eine Vielheit von Masken an die Stelle des einheitlichen Subjekts getreten, das die Revolutionen des 20. Jahrhunderts im Proletariat zu finden hofften. Das Buch untersucht am Beispiel der maskierten aufständischen Zapatistas im Südosten von Mexiko und den Maskierungen der Maya im Hochland von Guatemala die Verbindung von Spiritualität und Politik im indigenen Widerstand: Der Anspruch auf die Anerkennung von Vielfalt, Differenz und Würde stützt sich auf soziale, ökonomische und symbolische Formen von Sinn, Wert und Bedeutung, die sich der kapitalistischen Wertzirkulation widersetzen.
Masken des Widerstands.
Spiritualität und Politik in Mesoamerika,
Wien: Löcker 2022, 504 S., ISBN 978-3-85409-611-5
In den weltweiten Kämpfen für eine bessere Welt ist eine Vielheit von Masken an die Stelle der Revolutionäre der Vergangenheit getreten. Tom Waibel untersucht in seinem Buch die Verbindung von Spiritualität und Politik im indigenen Widerstand am Beispiel der maskierten aufständischen Zapatistas in Mexiko und der Maskierungen der Maya im Hochland von Guatemala. In den sozialen Auseinandersetzungen der Gegenwart haben diese Bewegungen eine große moralische Bedeutung erlangt, da ihre politischen Forderungen auf die dringend notwendige Anerkennung der Andersheit der Anderen abzielen.
Zapatistische Vertreter*innen und des Delegierte Indigenen Nationalkongresses (CNI) nehmen im Wintersemester 21/22 an der universitären Lehrveranstaltung „Wissen(schaft) von Unten“ an der Uni Wien teil.
ZapatistInnen aus dem mexikanischen Südosten |