16. Dezember 2023

Notbremsung

 Walter Benjamin aus den Vorarbeiten zu den Thesen "Über den Begriff der Geschichte" (um 1940):


 "Marx sagt, die Revolutionen sind die Lokomotive der Weltgeschichte. 

1. August 2023

Schatten der Vergangenheit

Open-Air-Filmretrospektive in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen Memorial 2023: 
 
Filmstill aus: Peter Lorre „Der Verlorene“ (ÖFM) 

Als 1955 der Staatsvertrag unterzeichnet wurde und die alliierten Soldaten Österreich verlassen hatten, wollten sich alle „schöneren Dingen“ zuwenden. Das Grauen des Zweiten Weltkriegs sollte vergessen gemacht werden, denn schließlich war das Glück in Form des „Wiederaufbaus“ zum Greifen nah. Dieser Umstand ermöglichte das Verfälschen der kollektiven Erinnerung und das Verscharren von Schuld. Zeitzeug*innen und Überlebende haben unermüdlich dafür gekämpft, dass erlittenes Unrecht nicht vergessen werde. 

18. Mai 2023

Ethnocineca 2023

The Jury, Nadja Haumberger (Kuratorin, AT), Oksana Sarkisova (Anthropologin, CEU Vienna) and Tom Waibel (Österreichisches Filmmuseum) has selected the following films for the Ethnocineca Excellence in Visual Anthropology Award:

Filmstill: Mamá (D: Xun Sero)

Winner: MAMÁ von Xun Sero

JURY: „We chose this sensitive film for its genuine and authentic approach to a personal story. The main protagonist was given ample space to recount her silenced past. 

14. März 2023

The Other

Ich ist ein/e Andere/r/s - Filmreihe im Österreichischen Filmmuseum kuratiert von Elisabeth Streit und Tom Waibel, vom 3. März bis 1. Mai 2023

Heremakono (Abderrahmane Sissako 2002)

 

 

 

 

 

 

 

Filmgeschichte ist auch die Geschichte einer nicht enden wollenden Suche nach der/dem/den Anderen. Und in dieser Suche geht es nicht so sehr um Held*innen oder Stars, als vielmehr um Outlaws und Verlierer*innen: Die Anderen des Kinos sind Freaks und Fremde, Misfits und Monster, Kinder, Frauen, Vamps, Maschinenwesen, Tiere, Tote und Untote ...

7. Februar 2023

Vermischung / Mestizisierung

 Zur biopolitischen Konstruktion (post)kolonialer Identitäten.

Vortrag von Tom Waibel im Rahmen der Reihe Szenen der Kritik. Zwischen postkolonialer, medienästhetischer und politischer Philosophie von Katja Diefenbach und Andrea Allerkamp an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder). 

9. Januar 2023

Szenen der Kritik

VERMISCHUNG/MESTIZISIERUNG.
Zur biopolitischen Konstruktion (post)kolonialer Identitäten.

Vortrag, im Rahmen der Reihe Szenen der Kritik. Zwischen postkolonialer, medienästhetischer und politischer Philosophie an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)

Mittwoch, 25.01.2023, 18.15 Uhr, online: Zoom­Link, Meeting­ID: 833 2108 8624 Kenncode: 332593

Mit der Eroberung der Körper der (indigenen) Anderen hat die koloniale Indienstnahme der Welt seit dem beginnenden 16. Jahrhundert einen Prozess der Mestizisierung in Gang gebracht, in dem bis in unsere Gegenwart biologische und epistemische Zuordnungen durchmischt sowie kulturelle und soziale Zuschreibungen vermischt werden. In diesem Vortrag wird am Beispiel der Kolonialge­schichte Neuspaniens und der Dekoloniali­sierungsdynamik in Mexiko das Werden des Begriffs der Mestizisierung untersucht, in dessen biopolitischer Vermischung von Körpern und Kategorien charakteristische Denk­ und Handlungsmuster sichtbar werden, die in der gesamten weltweiten kolonialen Ausbreitung anzutreffen sind. Von Marina Malinche bis Rosario Castellanos und von Gabriela Mistral bis Gloria Anzaldúa macht die Konstruktion der (mestizischen) Anderen eine schmerzhafte Verwundung erfahrbar, die stets erneut auf den irreduziblen Abstand zwischen ›ich‹ und ›sich‹ verweist. Sind wir gezwungen der/den/dem Anderen einen Sinn zu geben, um uns selbst zu begreifen?

31. Dezember 2022

8. Dezember 2022

Masken und Maskierung

 Tonstück mit Texten aus den Masken des Widerstands.

 "In der wiederholten Maskierung lässt sich kein anderes Subjekt entdecken als die Maske selbst, denn Masken verbergen nichts anderes als andere Masken. Subcomandante Marcos, der maskierte Sprecher der aufständischen Zapatistas bringt die gesellschaftliche Dynamik in diesem komplexen Spiel von Masken und Maskierungen auf eine bündige und widersprüchliche Formel: »Hinter uns sind wir ihr.« Ebenso wie nichts vor den Masken liegt, was jene später bedeckt hätten, wird sich auch hinter dem Schleier der Maske keine Welt finden, die frei von Maskierungen wäre…"

1. Dezember 2022

Masken in Wolfurt

Masken des Widerstands, Bericht in: Wolfurt Info, Dezember 2022.

Buchvorstellung von Tom Waibel 

Im Rahmen der "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" - Woche, luden der Kulturkreis und Buch & Spiel Wolfurt den in Wolfurt geborenen und aufgewachsenen Tom Waibel zu einer Lesung aus seinem Buch "Masken des Widerstands" ein. Der Autor ist Doktor der Philosophie und unterrichtet an Universitäten udn Hochschulen in Kuba, Mexiko, Österreich und Deutschland.
Die Obfrau des Kulturkreises begrüßte die zahlreich erschienen Besucher*innen und eröffnete mit dem Zitat aus Tom Waibels Buch: "Ohne Verständnis für die Anderen können wir uns selbst nicht begreifen" den Abend.

17. November 2022

Masken in der Vienna Art Week

Für das “House of Challenging Orders” haben Lisl Ponger und Tom Waibel eine raumfüllende Installation entworfen, die sich im Spannungsfeld von Karnevalsmaskierungen und den Masken des Widerstands der Zapatist*innen bewegt. 

Im Jahr 1521 überfällt der spanische Konquistador Hernán Cortés das mexikanische Aztekenreich–500 Jahre später statten die Zapatist*innen Europa einen “Gegenbesuch” ab und machen dabei auch Halt in Wien. Ihre Gesichter sind zum Schutz vor Verfolgung mit Bandanas, Balaklavas und heutzutage auch Covid Masken verhüllt:  

16. September 2022

Masken im Tagebuch

 Masken des Widerstands, Rezension von Martin Birkner im Tagebuch No. 7/8, 2022.

Mehr als Subcomandante Marcos’ Maske

   Dieses Buch ist eine großartige Zumutung: Es mutet dem Leser, der Leserin zu, ausgetretene Pfade zu verlassen und den Autor auf einer langen und verschlungenen Tour durch den lakandonischen Urwald zu begleiten. Es geht um den Auf- und Widerstand der Zapatistinnen, der am 1. Jänner 1994 – am Tag des Inkrafttretens des nordamerikanischen Freihandelsabkommens NAFTA – begann. Tom Waibel lädt uns auf eine »Lektürereise durch Zeit und Raum« ein, die doch weit mehr ist: 

3. Juni 2022

Masken Rezension Primus

Rosa Primus rezensiert Masken des Widerstands auf Amazon

"In vier Hauptkapitel unterteilt, zeigen bereits die Überschriften, dass Tom Waibel sich ausführlich mit dem Begriff und der Funktion der Maske auseinandergesetzt hat. Packend wie Krimilektüre vom Feinsten, beschreibt er die komplexe und grausame Unterdrückungsgeschichte Mesoamerikas und die widerständigen Praxen der indigenen Bevölkerung. Hierzu dienten Maskierungen aller Art:

8. Mai 2022

Masken in Lateinamerika Anders

Masken des Widerstands, Rezension von Elisabeth Streit, Lateinamerika Anders 2/2022.

Von einem der auszog, die "Anderen" zu begreifen

   Als im Herbst 2021 eine fast 200-köpfige Delegation von Zapatist:innen ihre „Reise für das Leben“ zur friedlichen Rückeroberung Europas über Wien antraten, hätte niemand daran geglaubt, dass in Zeiten der Pandemie so etwas möglich sein kann. Der Autor, Philosoph und Aktivist Tom Waibel war maßgeblich für das Gelingen dieser Unmöglichkeit vor Ort mitverantwortlich. Mit seiner Dissertation, 2006 am Philosophischen Institut der Uni Wien vorgelegt, hatte er sich, einer anarchistischen Tradition folgend, zwischen alle wissenschaftlichen Stühle gesetzt.

15. April 2022

Masken im Depot

Masken des Widerstands – Buchpräsentation im Depot am 13. April 2022

In den Kämpfen für eine andere Welt ist eine Vielheit von Masken an die Stelle des einheitlichen Subjekts getreten, das die Revolutionen des 20. Jahrhunderts im Proletariat zu finden hofften. Das Buch untersucht am Beispiel der maskierten aufständischen Zapatistas im Südosten von Mexiko und den Maskierungen der Maya im Hochland von Guatemala die Verbindung von Spiritualität und Politik im indigenen Widerstand: Der Anspruch auf die Anerkennung von Vielfalt, Differenz und Würde stützt sich auf soziale, ökonomische und symbolische Formen von Sinn, Wert und Bedeutung, die sich der kapitalistischen Wertzirkulation widersetzen.

2. April 2022

Masken des Widerstands

Masken des Widerstands.
Spiritualität und Politik in Mesoamerika,

Wien: Löcker 2022, 504 S., ISBN 978-3-85409-611-5 

In den weltweiten Kämpfen für eine bessere Welt ist eine Vielheit von Masken an die Stelle der Revolutionäre der Vergangenheit getreten. Tom Waibel untersucht in seinem Buch die Verbindung von Spiritualität und Politik im indigenen Widerstand am Beispiel der maskierten aufständischen Zapatistas in Mexiko und der Maskierungen der Maya im Hochland von Guatemala. In den sozialen Auseinandersetzungen der Gegenwart haben diese Bewegungen eine große moralische Bedeutung erlangt, da ihre politischen Forderungen auf die dringend notwendige Anerkennung der Andersheit der Anderen abzielen.

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20. Oktober 2021

Zapatistas an der Universität

Zapatistische Vertreter*innen und des Delegierte Indigenen Nationalkongresses (CNI) nehmen im Wintersemester 21/22 an der universitären Lehrveranstaltung „Wissen(schaft) von Unten“ an der Uni Wien teil. 

 

1. März 2012

Diese Stimme spricht leise...

ZapatistInnen aus dem mexikanischen Südosten
... aber sie ist insistent

Interview mit Tom Waibel am 5. Februar 2012 in der Universität Hamburg
geführt von der elektronischen Zeitung Schattenblick

In den 1990er Jahren war die emanzipatorische politische Sozialisation in Europa zu einem beträchtlichen Teil vom Wissen über die zapatistische Bewegung und der Referenz auf ihre Theorie und Praxis geprägt.